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Migräne und Wetterfühligkeit

Ana Ilak Fernandes
Ana Ilak Fernandes
Wetterfühligkeit und Migräne ist offiziell keine Krankheit. Trotzdem leiden viele Menschen bei Saisonwechsel unter Kopfschmerzen, Stimmungsschwankungen oder verminderter Leistungsfähigkeit. Woher kommt das und was kann man dagegen tun?

Die Sonne strahlt vom wolkenlosen Himmel, die Alpen wirken zum Greifen nah. Ein Tag wie aus dem Bilderbuch – wenn nur diese fiesen Kopfschmerzen nicht wären. Es fühlt sich an, als ob jemand mit einem kleinen Hammer an die Schläfe pocht. Das grelle Licht ist grauenvoll, man sehnt sich nach einem Bett im dunklen Zimmer. «Du spürst bestimmt den Föhn oder den Schnee», wird dann ungefragt kommentiert. Mag ja sein, dass das Wetter den Sturm im Kopf verursacht. Bewiesen ist der Einfluss der Witterung auf unsere Gesundheit allerdings nicht. Nebst migräneartigen Kopfschmerzen leiden Betroffene auch unter Müdigkeit, Konzentrationsschwäche und Abgeschlagenheit. Andere wiederum haben schwere Beine und rheumatische Beschwerden. Kein Wunder, sind die Wartezimmer von Ärzten bei Föhn, Bise, Sturm oder extremen Kaltfronten gut gefüllt.

 

Leider ist Migräne noch nicht heilbar. Migräneauslöser sind von Patient zu Patient unterschiedlich. Häufig gehören Stress, psychische Belastungen, Nahrungs- und Genussmittel, Änderungen im Tagesrhythmus, hormonelle Schwankungen oder eben Wetterveränderungen dazu.

Wetterfühligkeit als Sturmwarnung?

Ärzte bezeichnen die Wetterfühligkeit als keine echte Krankheit. Vielmehr vermuten Wissenschaftler darin einen lebenserhaltenden Mechanismus, der unsere Vorfahren vor Sturm und anderen Wetterkapriolen gewarnt hat. Eine Art Schutzreflex für Mensch und Tier.

 

Wetterfühlige sollen bereits Stunden bis sogar Tage zuvor den Wetterumschwung gespürt haben – und konnten sich so rechtzeitig in Sicherheit bringen. Was früher vielleicht überlebenswichtig war, ist heute nur noch lästig. Damit abfinden müssen sich Betroffene auf keinen Fall. Mit einfachen Methoden können sie der Wetterfühligkeit ein Schnippchen schlagen.

Zehn Tipps gegen Wetterfühligkeit

  1. Raus an die frische Luft: Spaziergänge bei Sonne, Wind, Regen und Schnee helfen dem Körper sich an unterschiedliche Wettereinflüsse anzupassen.
  2. Ab in den Schwitzkasten: Häufiges Schwitzen in der Sauna stärkt das Immunsystem. Die kalte Dusche danach fördert die Durchblutung und regt den Stoffwechsel an.
  3. Wetterfühligkeits-Tagebuch führen: Aufschreiben, welche Symptome bei welchem Wetter auftreten.
  4. Gesund und ausgewogen essen: Leichte Mahlzeiten bevorzugen.
  5. Alkohol und Nikotin in Massen geniessen: Genussmittel wie Alkohol und Zigaretten beeinflussen das vegetative Nervensystem und können Kopfschmerzen und Müdigkeit verstärken.
  6. Bewusst entspannen: Manchen hilft eine ruhige Yogastunde, anderen tut ein heisses Bad mit Lavendel besonders gut. Badezusätze mit Lavendel wirken beruhigend und schlaffördernd.
  7. Frischer Ingwertee: Ingwer kann akute Kopfschmerzen lindern.
  8. Ausreichend Schlafen: Bei Unwohlsein, Raum abdunkeln und ein Mittagsschläfchen machen.
  9. Sport treiben: Ausdauersportarten wie Joggen, Schwimmen oder Velofahren steigern das Wohlbefinden und härten den Körper ab.
  10. Ein regelmässiger Tagesablauf kann helfen: Dazu gehören feste Schlafens- und Essenszeiten. Achten Sie deshalb darauf, auch am Wochenende nicht länger als sonst im Bett zu bleiben.

Ebenfalls erhalten Sie Unterstützung gegen die Kopfschmerzen bei anerkannten Therapeuten im Bereich Komplementärmedizin.

  • Medizinische Massagen gegen eine verspannte Muskulatur
  • Osteopathie und Cranio-Sacral-Therapie: um Blockaden zu lösen
  • Kneipp-Behandlungen
  • TCM Anwendungen: Therapeuten für Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) setzen Akupunktur ein, behandeln mit Kräutern, Wärme und Massagen.

Wann zum Arzt? Falls die Symptome trotz allem nicht nachlassen, ab zum Arzt. Eine verschleppte Entzündung könnte dahinter stecken und das Immunsystem schwächen.

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